Kurt Ewald: Ein schachliches Vermächtnis
Der 14. Januar 2025 markiert den stillen Abschied von einer bemerkenswerten Persönlichkeit der Schachwelt. Kurt Ewald, ein Leuchtturm des deutschen Schachs, verstarb in seinem Heimatort Starnberg im Alter von 93 Jahren. Eine Lungenentzündung infolge einer Corona-Erkrankung setzte seinem eindrucksvollen Leben ein Ende.
Ein Leben für das Schach
Kurt Ewalds Leidenschaft für das Schach begann früh. Schon 1952 machte er sich als Jugendleiter in Essen und Bonn einen Namen, bevor er den Schachverband Mittelrhein bereicherte. Seine Liebe zum Problemschach entdeckte Ewald während eines Kuraufenthaltes, als er sich der Herausforderung stellte, Schachaufgaben aus dem „Schach-Echo“ zu lösen. Diese Momente der Langeweile verwandelten ihn in einen Problemschachkomponisten von Rang und Namen. Bereits 1962 erschienen seine ersten Werke in Fachmagazinen.
Ein Funktionär mit Herz und Hingabe
Der Umzug nach Bayern in den 1970er Jahren markierte den Beginn einer bemerkenswerten Funktionärskarriere. Kurt Ewald engagierte sich unermüdlich im SC Starnberg, dem Schachkreis Zugspitze und dem Bayerischen Schachbund. Gleichzeitig war er ein unverzichtbarer Teil der Problemschachvereinigung Schwalbe, die er als Delegierter beim Deutschen Schachbund 28 Jahre lang vertrat. Sein Engagement wurde durch zahlreiche Auszeichnungen gewürdigt, darunter die Silberne und Goldene Ehrennadel des Deutschen Schachbundes.
Ehrenmitglied und Ehrenpräsident
Im Laufe seiner Karriere wurde Ewald zum Ehrenmitglied in verschiedenen Organisationen, darunter sein Verein in Starnberg, die Schwalbe und der Schachbezirk Oberbayern. Der Bayerische Schachbund ehrte ihn mit dem Titel des Ehrenpräsidenten und würdigte damit sein lebenslanges Engagement.
Kurt Ewald hat sich mit rund 400 Problemschach-Kompositionen ein bleibendes Vermächtnis geschaffen, das in der Schachwelt hoch angesehen ist. Sein Abschied vom Deutschen Schachbund im Jahr 2020 und sein 90. Geburtstag im Jahr 2021 waren bereits Gelegenheiten, auf sein beeindruckendes Wirken zurückzublicken.
Ein Verlust für die Schachgemeinschaft
Mit dem Tod von Kurt Ewald verliert die Schachgemeinschaft in Deutschland einen herausragenden Organisator und Komponisten. Sein Engagement und seine Leidenschaft hinterlassen eine Lücke, die nur schwer zu füllen sein wird. Doch seine zahlreichen Werke und die Erinnerungen an seine Hingabe werden für immer einen Platz im Herzen der Schachwelt einnehmen.
Die Beisetzung von Ewald wird in den nächsten drei bis vier Wochen stattfinden, und seine Weggefährten aus der Schachszene sind herzlich eingeladen, diesem letzten Gruß beizuwohnen. Der Schachklub Starnberg plant einen ausführlichen Nachruf, der auch Details zur Beisetzung enthalten wird.